Dieser Tage habe ich es endlich geschafft: Mein neues Buch ist in der Welt: Der Schritt. Das Martyrium der Kinder vom Bullenhuser Damm. Auch dieses Mal habe ich es wieder als Selfpublisherin veröffentlicht.
Auch dieses Mal habe ich mich wieder mit einem realen Geschehen der Historie befasst, mit einem sehr dunklen Kapitel in der deutschen Geschichte: dem Mord an zwanzig jüdischen Kindern in der Hamburger Schule am Bullenhuser Damm.
Ein grausames Verbrechen
Nur wenige Wochen vor Ende des zweiten Weltkrieges versuchten die Nazis, ein unmenschliches Verbrechen zu vertuschen und alle Spuren zu beseitigen. Im KZ Neuengamme hatte der Arzt Kurt Heißmeyer an Kindern zwischen sechs und zwölf Jahren medizinische Versuche unternommen. Er wollte einen Impfstoff gegen Tuberkulose finden, ein Unterfangen, das im Grunde von Anfang an zum Scheitern verurteilt war, das seine Hypothese falsch waren. Dennoch wurde ihm eine Sonderabteilung im KZ Neuengammen eingerichtet. Dort führte er seine Versuche im Sommer 1944 zunächst an erwachsenen Häftlingen durch. Als die Versuche nicht zum Erfolg führten, bat Heißmeyer darum, dass ihm zwanzig Kinder, zehn Jungen und zehn Mädchen, für sein Vorhaben geschickt wurden.
Ein gemeiner Verrat
Im November 1944 wurden vermutlich unter der Aufsicht von Josef Mengele die Kinder durch einen perfiden Trick im KZ Auschwitz-Birkenau ausgewählt und im Zug nach Hamburg gebracht. Die Kinder kamen aus Polen, Frankreich, den Niederlanden, der Slowakei und Italien. Bereits vor den schrecklichen Versuchen in Neuengamme hatten diese Kinder zusammen mit ihren Familien Krieg, Demütigungen und Verfolgung erlebt.
Sergios Geschichte
In meiner Novelle zeichne ich am Beispiel des siebenjährigen Italieners Sergio das Geschehen nach. Sergio stammte aus Neapel und flüchtete mit seiner Mutter Gizella vor den Bombardements der Alliierten im Sommer 1943 nach Fiume (heute Rijeka) zur Familie der Mutter. Sie glaubten sich in Sicherheit, gerieten dort aber in die Fänge der Nazi, die damals das sogenannte Operationsgebiet Adriatisches Küstenland besetzt hatten. Von Fiume wurde Sergios Familie in das italienische KZ San Sabba in Triest deportiert und wenig später weiter nach Auschwitz.
Gedenkstätte am Bullenhuser Damm
Auf diese unfassbare Geschichte bin ich gestoßen, weil ganz in der Nähe meiner Wohnung die KZ-Gedenkstätte Bullenhuser Damm liegt, wo in einer kleinen, aber sehr feinen Ausstellung an das Schicksal der Kinder erinnert wird. Als ich die Gedenkstätte das erste Mal besuchte, war ich erschüttert – danach haben mich die Kinder nicht mehr losgelassen. Da es über ihre Geschichte bereits einige Sachbücher gab, habe ich mir überlegt, einen erzählerischen Text darüber zu verfassen. Mit allem Respekt habe ich Fakten mit Fiktion verbunden und so versucht, die Geschichte emotional zu erzählen.
Wer diese Novelle rezensieren möchte, dem schicke ich gern ein Exemplar zu. Eine Anfrage per Mail genügt.
Die Gedenkstätte am Bullenhuser Damm im Hamburger Stadtteil Rothenburgsort ist jeden Sonntag von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Informationen über die zwanzig Kinder gibt es auch auf der Website der Vereinigung der Kinder vom Bullenhuser Damm e.V.
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