Onlinebuchmesse 2020 und Woche des Gedenkens

#obm2020

Von heute ab läuft in den sozialen Netzwerken die Onlinebuchmesse 2020. Ich habe mich auf dieses Abenteuer eingelassen und werde hauptsächlich auf Instagram (@letteraturen) und Facebook (@ulrikeschimming) über meine Novelle „Der Schritt“ berichten.

Die großartige Organisatorin Helen Schmidt hat zwar sogenannte „Tagesaufgaben“ im Vorfeld herumgeschickt – aber ich nehme die eher als Anregung, an die ich mich nur halte, wenn mir wirklich etwas dazu einfällt.

Heute sollten wir uns als Autor*innen vorstellen. Nun ja. Dazu fällt mir eben nicht so viel ein, bzw. ich halte es nicht so wichtig. Ein Werk steht auch für sich.
Viel wichtiger ist mir, dass hier in Hamburg vom 1. bis 15. November die Woche des Gedenkens stattfindet, in der an die Verbrechen der Nazi-Zeit erinnert wird. Und dazu fällt mir sehr viel mehr ein, denn mein Buch erzählt von genau so einem Verbrechen, nämlich dem Mord an den Kindern vom Bullenhuser Damm und wie es dazu kommen konnte.

#obm2020

Daher habe ich beschlossen, euch in den kommenden Tagen, diese Geschichte auf Insta noch einmal zu erzählen, flankiert von Fotos, die es dazu gibt. Mein Fokus wird auf den 20 Kindern liegen, die vor 75 Jahren in der Schule am Bullenhuser Damm im Hamburger Stadtteil Rothenburgsort ermordet wurden.

Denn im Rosengarten der Gedenkstätte gibt es diese Tafel mit dem Spruch:

#obm2020

Dies ist sowohl das Motto meines Buches, als auch meines Agierens auf der #obm2020.

Die ersten Postings findet ihr bereits in den sozialen Netzwerken. Ihr könnt hier wie dort kommentieren oder Fragen stellen.

Am Freitag, den 6. November 2020, werde ich um 19 Uhr auf Instagram zudem aus „Der Schritt“ lesen (ebenfalls unter @letteraturen).

Ich freue mich, wenn ihr vorbeischaut.

Die ersten Leserstimmen

Gut einen Monat ist »Der Schritt« nun schon in der Welt und hat bereits seine ersten Leser*innen gefunden. Ein paar Auszüge daraus möchte ich hier kurz zusammenstellen.

Bereits am 20. April berichtete die Bergedorfer Zeitung aus Anlass des 75. Todestages der Kinder vom Bullenhuser Damm. Die Online-Fassung gibt es hier.

Auf Lovelybooks finden sich zwei Rezensionen.

Nette schreibt:

»Natürlich berührt das Buch, es sind grauenvolle und unvorstellbare Dinge am Bullenhuser Damm passiert! Die Geschichte bzw. Verbrechen an den Kindern wurde auch mir erst durch dieses Buch bekannt.
Ulrike Schimming schafft es die Geschichte der Kinder in Form von Sergio De Simone so würdevoll, emotional und respektvoll zu erzählen. Ich kann da wirklich nur meinen Respekt aussprechen! 
Die Augen kann man nicht vor den Taten verschließen, aber mit genau solchen Büchern schafft man die ewige Erinnerung!«

Achtsamkeit findet:

»Das Buch wühlt extrem auf und ist umso wichtiger, dass jedem Leser dieses Schicksal vor Augen geführt wird. Ich danke der Autorin für dieses Buch.«

Bei Amazon meint Anna Isabella:

»Das Buch sollte jeder lesen. Unfassbar was man den Kindern angetan hat. Nichts für schwache Nerven.«

Und Petra Wiechmann schreibt:

»Heute, 75 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkriegs, dürfen wir die grausamen Taten der Nationalsozialisten nicht vergessen. Ulrike Schimmings Buch „Der Schritt“ hält die Erinnerung wach. Eine wichtige Lektüre!«

Im Buchclub: Zeit zum Lesen von Bloggerin Bookbroker war »Der Schritt« das Buch für den Mai. Daraus ergaben sich ein paar wunderbare Rückmeldungen. Eine Zusammenfassung hat Evelyn Unterfrauner hier zusammengestellt. Zudem schreibt Lucylorelaie:

»Dieses Buch war das Monatsbuch im Bookbrokersbuchclub und ich bin sehr dankbar dafür, dass es ausgesucht worden ist, denn ich weiß nicht ob ich alleine darauf gestoßen wäre. Es geht um die 20 Kinder, die im zweiten Weltkrieg, für medizinische Versuche in der Hamburger Schule untergebracht worden sind und letzten Endes grausam ermordet wurden. Ein sehr bewegendes Buch, nicht einfach so etwas zu lesen, jedoch finde ich es unglaublich wichtig das man sich daran erinnert.«

Aki liest fasst es so zusammen:

»Große Leseempfehlung, auch wenn die Geschichte nicht einfach auszuhalten ist. Es ist aber so viel wichtiger, dass sie nicht in Vergessenheit gerät oder in Gleichgültigkeit abrutscht.«

Manches gibt es heutzutage auch in den Insta-Storys:

Neben diesen öffentlichen Rückmeldungen gibt es natürlich auch private, die alle in die Richtungen gehen, dass wir die Erinnerung an diese schrecklichen Taten bewahren müssen.

So schrieb mir Pierre Marmann:

»Die Geschichte ist berührend, weil das Grauen sich im Kleid des Banalen in „unser“ Leben ein schleicht. Der beschriebene „Alltag“ der Opfer bricht die Schranken der zeitlichen Verrückung und lässt den Leser zum lebendigen „Zeugen der 2. Generation“ werden. Die Schatten von gestern sind kollektiv und zeichnen uns alle. Sowie auch wir alle, durch aktives wie passives Zutun, zu den Schatten von morgen mutieren werden. Wir sind alle die Schatten von morgen und übermorgen. Wir sind alle irgendjemandens Schatten. Irgendwann. Irgendwo.«

Über all diese Reaktionen auf den unterschiedlichesten Kanälen freue ich mich sehr und hoffe, dass diese Geschichte noch weitere Leser*innen findet und die Kinder nicht vergessen werden.

Online-Lesung zum 75. Todestag

Vor 75 Jahren wurden in der Nacht auf den 21. April 1945 am Bullenhuser Damm in Hamburg-Rothenburgsort im Keller der dortigen Schule zwanzig jüdische Kinder erhängt. Damit wollte die SS die grausamen medizinischen Versuche vertuschen, die in den Monaten zuvor an den Kindern durchgeführt waren.

Über diese Ereignisse habe ich die Novelle „Der Schritt. Das Martyrium der Kinder vom Bullenhuser Damm“ geschrieben, die seit diesen Tagen als Taschenbuch und eBook bestellbar ist. Darin verfolge ich vor allem die Lebensgeschichte des einzigen italienischen Kindes, Sergio De Simone. Er steht beispielhaft für die anderen ermordeten Kinder.

Zum Gedenken an die Kinder habe ich ein Stück daraus eingelesen. Es handelt sich dabei um die Fahrt der Kinder von Auschwitz nach Neuengamme in Hamburg. Die Kinder wurden damals von der Ärztin Paulina Trocki begleitet, aus deren Perspektive ich die Szene erzähle.

Da dies meine erste selbst gedrehte Lesung ist, fängt das Video sofort mit dem Text an – eine Einführung habe ich vor lauter Aufregung leider nicht hinbekommen. Aber vielleicht bekommt ihr so trotzdem einen Eindruck von der Geschichte.

Danke fürs Zuhören.